Rambiner Verein stellt sich neu auf | Veranstaltungen auf dem Museumsgelände

Die Spreu vom Weizen trennen – früher war das keine Redensart, sondern Schwerstarbeit in der Landwirtschaft. Mit welchen Geräten Bauern auf Rügen bis in die 1930er-Jahre arbeiteten, lässt sich am besten im Heimatmuseum Rambin aufspüren. Hier, ganz in der Nähe des Bahnhofs, ist alles unter Dach und Fach versammelt: Vom Dreschflegel bis zum Rübenschneider. Ein Vergleich mit der heutigen modernen Landwirtschaft ist frappierend. Seele und Motor des Museums ist ein Förderverein. Und der hat sich jetzt neu aufgestellt.

Bislang nannte er sich „Verein zur Förderung der historischen Stätten in Rambin und Umgebung e. V.“. Diesem umfassenden Anspruch wollte sich der gemeinnützige Verein nicht länger stellen, sondern sich mehr auf seinen Kern konzentrieren, das Heimatmuseum. Jetzt heißt er Förderverein Heimatmuseum Rambin e. V. Neben den Sujets auf dem Museumsgelände kümmern sich die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder um die nicht nur in Rambin populären Veranstaltungen.

Prof. Dr. Wolfgang Heun, Vorsitzender des Fördervereins Heimatmuseum Rambin e. V.

Den Hebel für die Neuorientierung legte im Februar 2019 die Jahreshauptversammlung um. Diese gab dem Verein eine neue Satzung, wählte für die nächsten drei Jahre einen neuen Vorstand und berief Prof. Dr. Wolfgang Heun zum Vorsitzenden. Wie viel Zeit und Energie von den ehrenamtlichen Mitgliedern in das Projekt gesteckt wurden, unterstrich der alte und neue Vorsitzende in seinem Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 – unter anderem, um die Ausstellungsstücke noch besser zu präsentieren, das 170 Jahre alte Sägegatter und die Anlage mit den historischen Geräte zu erhalten. Besonders erfolgreich waren im abgelaufenen Geschäftsjahr die traditionellen Backofengespräche mit renommierten Referenten sowie der Erntedank- und Markttag. Man zählte zeitweise 400 Gäste.

Das voll funktionsfähige Sägegatter aus dem Jahr 1850 kann mit einem einzigen Sägeblatt aus mächtigen Baumstämmen schnurgerade Balken und Bretter zuschneiden. Foto: Frank Levermann.

In diesem Jahr steht für den 30. April wieder Tanz in den Mai mit der Band „Piraten“ und dem Rambiner Volkschor auf dem Programm. Auch zum Herrentag am 30. Mai (Christi Himmelfahrt) ist auf dem Museumsgelände was los – mit Musik, Oldtimermarkt und Oldtimertreffen. Erstmals sind dazu auch Wandergruppen eingeladen. Zum Kindertag am 1. Juni wird der Verein zum Fest auf dem Museumshof einladen. Neben kulinarischen Genüssen werden hier unter anderem die Hüpfburg, Hansi Hartmanns Kindertheater, Stroh zum Toben, Übungen mit der Freiwilligen Feuerwehr Rambin angeboten.

Die Ausstellungshalle des Museums kann immer an den Veranstaltungstagen besichtigt werden, ansonsten durch Voranmeldung. Neue Mitglieder sind im Verein herzlich willkommen.
Kontakt: Prof. Dr. Wolfgang Heun, Telefon 038306 62945.

 

Projekt „Grenzgang“ der Saaleschule Halle

Dem Förderverein Heimatmuseum Rambin e.V. wurde die Gelegenheit gegeben, mit einer Schülerin und 5 Schülern sowie einer Betreuerin der Saaleschule Halle an diesem Projekt teilzuhaben.

 

Hendrik, Alina, Phillip, Malte, Santino und Lenny sowie Frau Preißler stellten sich einem Teil der Mitglieder unseres Vereines vor und erklärten ihren Antrieb, dieses Projekt zu gestalten und zu erleben. Sie wollten sich den sportlichen und sozialen Herausforderungen stellen. Das sollte zur Umrundung von Rügen mit dem Fahrrad führen. Die ersten zwei Tage erfolgten im Museum Rambin mit der Unterstützung von Herrn Fellner und den Vereinsmitgliedern Hildebrand, Dankert, Flade und Bürger. Die Mittagsverpflegung war in den Händen von Frau Hildebrand und Frau Bürger.
 

Die Bauprojektgruppe des Fördervereines hatte sich im Vorfeld Arbeiten überlegt, die von dieser Altersgruppe ausgeführt werden können und die die Zielstellungen des Projektes des "Messens, Erprobens und des Wachsens" der Jugendlichen erfüllten. Unterschiedliche Arbeiten wurden durch die Mitglieder des Projektes ausgeführt. So waren Aufräumarbeiten auf dem ganzen Museumsobjekt vorgesehen. Auch das Freischneiden von bewachsenen Flächen vor Hinweisschildern zu Fauna und Flora wurde von den „Grenzgängern“ bewältigt. Die Fläche hinter der Ausstellungsscheune war vielen Mitgliedern des Museumsvereines schon immer ein Dorn im Auge. Auch das Ergebnis dieser Aufgabe konnte sich sehen lassen.

Besonderen Spaß hat es den 3 Malermeistern gemacht, die die Einhausung des Horizontalsägegatters mit viel Sorgfalt konserviert haben. Mancher Farbspritzer ging zwar nicht auf die vorgesehene Fläche. Aber mit Hilfe von farblösenden Flüssigkeiten konnte Abhilfe geschaffen werden.  


Vor dem Lehmbackofen soll die Fläche ein wenig begradigt werden. Es wurden unserem Verein Steine zur Verfügung gestellt. Diese waren aber nur als Schüttgut geliefert worden. Eine Gruppe stapelte die Steine, so dass diese nun an die vorgesehene Fläche auf der Palette transportiert werden können. 

Die offene Überdachung vor der Ausstellungsscheune war durch die Witterung, die wachsenden Unkräuter und die herumfliegenden Blätter kein besonders guter Anblick. Die Aufräumaktion war so gut, dass wir ein Abschlussbild der von der Arbeit ermüdeten „Grenzgängern“ vor diesen großen landwirtschaftlichen Maschinen machen konnten. 

Die Schülergruppe, ihre Leiterin und Herr Fellner aus Rambin haben uns sehr geholfen, Arbeiten im Museum durchzuführen, die in ihrer Komplexität nicht oder nur beschränkt durch die ehrenamtliche Tätigkeit der Mitglieder abgedeckt werden können. Es ist besonders zu erwähnen, dass die sozialen Herausforderungen in unserem Museum von der gesamten Gruppe in großer Disziplin und Zielstrebigkeit bewältigt wurden. Wir bedanken uns bei den „Grenzgängern“ der Saaleschule Halle und wünschen ihnen eine erfolgreiche Zukunft.